Bäume haben etwas Faszinierendes.
Wer einen Baum in Ruhe betrachtet, der wird mir Recht geben. Sie stehen fest an ihrem Ort und strahlen Gelassenheit aus.
Einen Baum wirft so schnell nichts um. Er kann sich ohne Bedenken im Sturm wiegen, denn seine Wurzeln geben ihm Halt in allen Situationen. Bäume sind kräftig und doch maßvoll in ihrem Wuchs. Auch der stattlichste Baum wird sein Maß nicht überschreiten- das Maß seiner Größe im Verhältnis zu seinen Wurzeln.
Bäume verfügen auch über ein Gut, was für uns verhältnismäßig schnell vergeht. Es ist ihre Lebensdauer. Bäume stehen noch in voller Pracht, da ist unsere Generation schon vergangen.
Die Jahresringe im Stamm erzählen dem Fachmann, was der Baum alles erlebt hat. Bäume haben das, wonach wir uns oft im Leben sehnen.

Uns wirft so mancher Sturm um, weil der Halt fehlt. Und viele Menschen sind im Leben derart an- und umgetrieben, dass sie überhaupt keinen Halt mehr finden. Sie sind wie Blätter im Wind.
Es wirft den Menschen um, der das rechte Maß verliert. Wer über sich selbst hinauswächst, kann aus dem Gleichgewicht kommen. Auf die Dauer fehlt die Kraft den überzogenen Anforderungen zu genügen. Ein bedrohliches Wanken stellt sich ein.
Vergleichen wir unser Dasein mit dem der Bäume, bleibt die Feststellung: Bäume haben, was wir auch gerne hätten. Könnten wir nicht auch immer fest im Leben stehen, das rechte Maß finden, den Stürmen mit Leichtigkeit widerstehen, alt wie ein Baum werden?
Vielleicht liegt es daran, dass uns die Wurzeln zur Quelle des Lebens fehlen.
Der Baum muß seine Wurzeln immer an der Quelle haben, egal wie tief sie liegt, sonst trocknet er aus, wird schwach, knickt um und stirbt.

Nehmen sie sich in den kommenden Tagen einmal wirklich Zeit, gehen zu einem Baum. Stellen sich unter ihn und überlegen mit ihm zusammen, ob sie selbst Wurzeln haben und wo diese sind. Lassen Sie sich von der herrlichen Ruhe des Baumes umhüllen und Ihren Gedanken freien Lauf. Ihre materiellen Wurzeln, sollten Sie in diesem Zusammenhang keine Rolle spielen.
Meine Wurzeln habe ich nach Gott, als Quelle des Leben's ausgestreckt. Das ging nicht schlagartig, sondern über Jahre. Er ist für mich die Quelle aus der alles kommt. Gott umgibt und erfüllt mich, wenn ich meine Wurzeln nach ihm ausstrecke. Das tue ich jeden Tag. Mal mehr, mal weniger, aber doch jeden Tag und nicht erst, wenn der Sturm mich "umgewedelt" hat.
Gott nur mal als Notnagel benutzen, oder Havariedienst, funktioniert nicht.

Ich danke Gott in der Freude, bitte um Wegweisung, Halt und in der Not um Hilfe.
Stück für Stück bin ich so mehr verwurzelt.
Suchen Sie nach Ihrer Quelle des Lebens, an der Sie Wurzeln schlagen. Vielleicht kann Gott diese Quelle für Sie sein. Sie entscheiden über den Weg, den Sie gehen. Wichtig ist, Ihre Lebensquelle zu finden.
Sind Sie erst mal verwurzelt werden Sie merken, dass Bäume und Menschen viel gemeinsam haben. Ein wunderbares Gefühl. Die Stürme des Lebens werden nicht schwächer, doch Sie haben starke Wurzeln, die Kraft geben, fest im Leben zu stehen.
Das wünsche ich Ihnen.


Axel Dorr