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Die Begierde



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Das Buffet ist eröffnet!

Diese Worte haben oft die gleiche Wirkung, wie der Startschuss zum Hundertmeterlauf und sie können sogar "Lahme" wieder gehend "machen".
Vom Anstand leicht gebremst, stürzen die Gäste so unauffällig wie möglich an die Tafel. Das Wasser läuft ihnen im Mund zusammen und bei der maßlosen Fülle, wissen die Augen nicht, wo sie zuerst hinsehen sollen. In Gedanken sind schon die ersten Happen verspeist, bevor sie überhaupt in Reichweite waren.
Ist der Teller erfolgreich "bestückt", folgt ein hastiger "Genuss", denn die Begierde hat alle Leckereien gespeichert, welche es noch zu erhaschen gilt. Viele treibt die Gier so oft zum Buffet, bis das natürliche Fassungsvermögen ihres Magens überschritten ist.
Schließlich bereinigen Servicekräfte die verwüstete Tafel. Unmengen von Speiseresten werden entsorgt.

Der "Abfüllzustand" bei den Gäste reicht von sehr "satt" bis "überfressen". Einige Gäste, welche von der Gier nicht überwältigt wurden, hatten einen echten Genuss und sind zufrieden.
Das Buffet, eine hervorragende Möglichkeit, die Macht der eigenen Gier zu erkennen. "Umsonst- Sonder- und Bonusangebote" sind ebenfalls sehr gut geeignet, der Gier auf die Schliche zu kommen. Bei diesen Gelegenheiten lässt sie ihre Hüllen fallen.

Im täglichen Leben sind die Machenschaften der Begierde nur schwer zu erkennen. Sie gaukelt auf jede erdenkliche Weise einen beständigen Mangel vor, der uns angeblich von unserer Zufriedenheit und dem Glück unüberwindlich trennt.
Also ran, den Mangel unter Einsatz aller Kräfte beseitigen, denn wer von uns möchte nicht zufrieden und glücklich sein?!
Bei diesem verständlichen Bestreben des Menschen kann die Gier jedem, der ihre Schauspielkünste nicht durchschaut, recht übel mitspielen.

Kurz vor dem Ziel, dem eigenen Glück und der Zufriedenheit, erfindet sie einen neuen Mangel in enger Zusammenarbeit mit der Werbemaschinerie.
Also auf in die nächste Runde, das Glück und die Zufriedenheit müssen halt noch warten!
Da kann es schon mal passieren, dass der Rentenbescheid im Briefkasten liegt und man vor lauter Mangel kaum Zeit hatte zu leben.
Das erfreut die Gier sehr, denn sie hat ihr Ziel erreicht, das Geschenk des Lebens zur Mangelerscheinung degradiert.

Beglückt über diese Erkenntnis, wollte ich vor einigen Jahren meinem Leben die entscheidende Wende "verpassen". Alle Bemühungen der Gier die Stirn zu bieten sind allerdings kläglich gescheitert. Mein Lebensgefühl nahm proportional zur Steigerung dieser Bemühungen ab, denn die Gier lässt sich nicht bekämpfen.
Im Gegenteil sie bläht den scheinbaren Mangel dann erst recht überdimensional auf.
Die Lösung: Der Gier keine Angriffspunte mehr zu bieten.

Was sind meine wirklichen Bedürfnisse, was ist der Grund für meine Unzufriedenheit, wo habe ich wirklichen Mangel?
Wer sich diese Fragen ehrlich beantwortet, wird entdecken, dass Bescheidenheit der Weg zum Glück, zur inneren Zufriedenheit und zu einer gesicherten Existenz ist.
Bescheidenheit bedeutet nicht: In zerfetzten Lumpen durch die Gegend zu schleichen und an trockenen Brotrinden zu knabbern!

Bescheidenheit öffnet die Augen für das eigene Hab- und Gut, weckt die Achtung vor dem Vorhandenen.
Wer nicht anerkennt was er hat, der lebt aus dem ständigen Mangel. Der Mangel ist die Energiequelle der Begierde.
Und wer nur aus dem Mangel schöpft, bleibt ein "Bettler", ein Knecht der Unzufriedenkeit, auch wenn sein Bankkonto noch so voll ist.
Der kämpft gegen Windmühlen, weil er nie genug haben kann, wird von der Gier unaufhaltsam angetrieben, denn immer fehlt noch etwas.
Diese Leere ist ein Faß ohne Boden. Wer sich dahin öffnet, braucht das "Riesenglück", Glanz, Glimmer, den Oberhammer, um überhaupt einen Fülleffekt zu spüren.
Den führt die Gier geschickt, an allen Schätzen, die das Leben für jeden bereit hält, vorbei. Ein trauriger "Reichtum".

Halten Sie inne und bedenken, was Sie zum Glück, Ihrer Zufriedenheit wirklich brauchen,denn Sie wissen nicht, wie spät es auf Ihrer Lebensuhr ist.
Die Werbung schwatzt Ihnen nur auf, was Sie wahrscheinlich nicht brauchen.

Dankbarkeit, Bescheidenheit und Demut, das sind nicht die Vorzeichen von Knechtschaft und Armut, sondern göttliche Eigenschaften, die jeder Mensch in sich trägt, die ihm seine Würde verleihen.
Wunderbare Weggefährten auf der Reise durch das wahre Leben.
Sie ermöglichen es, unser eigentliches Sein zu erfahren, um es dann mit Achtung und Bewunderung zu leben, durch das Entdecken und Erfüllen unserer inneren Bedürfnisse. Das sind die Türen zur persönlichen Freiheit und zum inneren Reichtum.

Daraus entsteht die Kraft und Gelassenheit sich eine gesicherte Existenz zu schaffen, denn nun schöpfen Sie aus der Fülle und nicht aus dem Mangel.
Erlauben Sie sich einfach zufrieden zu sein und zu genießen was ist. Legen den Mangel ab.
Das macht richtig Spaß und herrlich leicht, kann ich Ihnen sagen.

Aber ich muss doch.., denken Sie, Sie müssen nicht.
Ich wünsche es Ihnen.

Nachsatz:

Der Text will auf keinen Fall alle Menschen als gierige Wesen in einen "Sack stecken".
Er will die Gier als zerstörende Kraft enttarnen.
Auch ist es nicht meine Absicht Menschen, welche in Armut oder Not gefangen sind, als Versager hin zu stellen. Im Gegenteil, ich möchte diesen Menschen Mut machen, ihren inneren Reichtum zu entdecken.
Das sogenannte "Versagen" ist mir persönlich bestens bekannt.
Ich bin Gott dankbar für all seine heilenden Wegweisungen. Sie haben mich davor bewahrt dem "Versagen", dem Mangel zu unterliegen.

Würden nicht so viele Menschen aus dem Mangel schöpfen, dann gäbe es wohl auch nicht so viel Armut, weil die, die viel haben, endlich mal genug hätten.
Die momentane wirtschaftliche Lage, das ist ein Produkt der Gier.
Die Gier schafft keine Existenz, sondern bringt Menschen um ihre Existenz.



Axel Dorr