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Wut und Hass




Sie kennen das!
Gleich am Morgen, unerwartet, am besten noch auf leeren Magen und vor allen Kollegen, gibt es verbal voll eine vor den Latz, obwohl Sie sich keiner Schuld bewusst sind.
Der "blöde Sack", die "arrogante Kuh" haben ihren Frust bei Ihnen abgeladen und lassen Sie dumm da stehen.

Nun stehen Sie da.
Eine Klärung der Situation ist ausgeschlossen. Die angreifende Person gehört zu der Spezies, bei denen das Wort Streitkultur als Virus von ihrer Festplatte gelöscht wurde.
Mit Mühe, Not und großer Beherrschung, haben Sie sich von dem ersten Schlag erholt, da stellt sich schon das nächste Übel ein.
Die Zündschnur in Ihrem Inneren brennt ab, erreicht das Ziel, die Bombe platzt. Ihr Innendruck gleicht dem eines Schnellkochtopfes.

Aber das ist erst der Anfang. Jetzt folgt der aufreibende Hauptteil. Die strategische Planung für den Gegenschlag. Das nimmt viel Zeit, Energie und am Ende Sie, von Kopf bis Fuß in Anspruch. Heimzahlen, Vergeltung, Gerechtigkeit - koste es was es wolle - das Super Plus in Ihrem Blutkreislauf macht voll Dampf. Der Schlagabtausch mit Ihrem Gegner wird zur "Muttermilch" Ihrer Wut. Sie gedeiht, wird Hass. Ein Schatten, der sich auf alle Lebensbereiche werfen kann. Ist er einmal da, dann bleibt er, wie der eigene Schatten, wird zum Selbstläufer.

Was Wut und Hass betrifft, kann ich auf einige Jahre intensiver Praxiserfahrung verweisen.
Aus heutiger Sicht, hatten hauptsächlich Freunde, Bekannte und ich durch meinen Vergeltungsdrang das Nachsehen.
Das Ziel meiner Wut (die Bösewichte) hingegen, lachten sich meistens in' s Fäustchen.

Wenn Freunde mir damals sagten, dass Vergebung wunderbare Befreiung ist, konnte ich nur mit dem Kopf schütteln.
Unrecht vergeben, was mir angetan wurde, nicht ohne ausgleichende Gerechtigkeit. Das verlangte schließlich meine Ehre.
So bin ich stolz gegen alle Übeltäter ins Feld gezogen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Mein Ziel war Vergeltung und nicht Versöhnung.
Außerdem gibt es Menschen, mit denen Versöhnung unmöglich ist. Und es gibt zugefügtes Leid, dass nur so nach Vergeltung schreit.
Vergeltung wird jedoch keine einzige Wunde heilen, im Gegenteil, Vergeltung macht krank, reißt neue Wunden auf.
Es war ein langer Weg mit vielen Kämpfen. Zum Glück haben all meine Niederlagen und "Ritterbeulen" mich nicht verbittert, sondern mir die Augen geöffnet.

Vaterunser..., das kann ich schon lange auswendig, doch den tiefen Sinn, habe ich erst später verstanden.
Zwischen "Können" und "Erkennen" liegen Welten.
"Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" - das ist der einzig wahre Weg zur inneren Heilung.
Vergebung befreit, löst die Wut und den Hass auf. Wird mir vergeben, erfahre ich wunderbare Erleichterung, ein Neuanfang wird möglich. Kein Wort kann ich zurücknehmen und keine Verletzung ungeschehen machen.
Doch durch die Vergebung bleibe ich nicht länger der Schuldner. Sie befreit mich von der erdückenden Last der Schuld. Das verändert mein Verhalten grundlegend.

Ich erhalte die Chance zu heilen, wo ich verletzt habe. Jetzt geht es nicht mehr um Wiedergutmachung oder darum Schulden über Jahre zu begleichen. NEIN!
Ist mir wirklich vergeben, kann ich mich mit meiner Liebe in ihrer ganzen Fülle dem Vergebenden zeigen.
Muss nicht mit dem schlechtem Gewissen meiner Schuld stängig in die Augen meines "Opfers" schauen. Das hat keinen Wert, sondern macht mich zum Heuchler und so vielleicht neu schuldig.
Nicht mein schlechtes Gewissen bewegt mich, wenn mir vergeben wurde, sondern die Freiheit der Liebe. Das ist echter Neuanfang, Weg der Heilung, das Wunder der Vergebung.
Die gleiche Wirkung kann es haben, wenn ich vergebe. Kann, muss aber nicht. Viele Menschen sehen Vergebung als Schwäche an.
Falsch! Vergebung verleiht Kraft und Stärke, gerade den permanenten Austeilern gegenüber, die ihre Opfer suchen, wie Sie Ihren Morgenkaffee. Die täglich Gift verspritzen, beleidigen, erniedrigen, verletzen, denen Frieden und Harmonie Dornen im Auge sind.

Aus dem "Blickwinkel" des Mitgefühls(nicht Mitleid) und der Vergebung wird es deutlich:
Die Betreffenden schlagen mit Worten um sich, dass es nur so raucht. Eine traurige Veranstaltung, denn im Grunde bringen sie ihre tiefe Unzufriedenheit zum Ausdruck, verpackt im Angriff, ihre Verletzungen und Enttäuschungen, gefangen in der Unfähigkeit, diese zu verarbeiten.
Im Inneren steht solchen Menschen das Wasser bis zum Hals, ohne Aussicht auf eine Lösung.
Das ständige Bestreben die eigene Not auf ihre Mitmenschen abzuladen, es funktioniert nicht.
Im Gegenteil, die Unzufriedenheit wächst, wer kann, geht ihnen aus dem Weg. Besonders die Lebensfreude macht einen großen Bogen um die "Austeiler".
Wenn Sie aus diesem "Blickwinkel" »den Menschen« in dem tobenden "Etwas" entdecken können, wird klar, er meint nicht Sie.

Das verändert auf wundersame Weise Ihre Position. Es gibt keinen Grund für Rechtfertigung, Widerstand, Verletztheit und Hass. Der Angriff rauscht an Ihnen vorbei. Sie stehen fest auf beiden Beinen, auch wenn der Betreffende noch so tobt. Ist sein "Auftritt" vorbei, können Sie ruhig und gelassen antworten, ohne das Zittern in der Stimme, mit klarem Verstand und vor allem, ohne in seine Rolle zu verfallen.
Ihr Gegenüber spürt das. Sein verbaler Müll findet kein Ziel. Er wird sich ein anderes Opfer suchen, oder die Tür für ein Gespräch öffnet sich.

Vergebung ist ein Schild aus Licht, Liebe und Frieden. Vergebung heilt Wunden und versteinerte Herzen. Vergebung führt uns zueinander. Vergebung bewahrt vor den lebensaufzehrenden Hassverbindungen. Denn Hass schmiedet die Streitenden auf Gedeih und Verderb solange zusammen, bis einer sich vom Hass befreit.

Ich danke Gott an dieser Stelle ganz bewusst und öffentlich für das Geschenk der Vergebung. Sie hat mich befreit, macht mich immer wieder frei, erfüllt mein Leben mit Momenten des tiefen Friedens. Sie bewahrt mich davor, dem Hass wieder zu verfallen, wenn Menschen mich verletzen.
Natürlich kommt Wut in mir hoch und ich lasse Dampf ab, doch ich will niemanden mehr mit meinem Dampf verbrühen.


Dieser Text will keinerlei Unrecht noch Verletzungen, die Sie erlitten haben, entschuldigen oder banalisieren.

Ich wäre ein Scharlatan, würde ich mir anmaßen Ihren Schmerz, Ihr Leid, zu beurteilen.

Ich hoffe die Worte können ein Anfang der Heilung sein und Sie vor neuen Verletzungen schützen.


Friede sei mit Ihnen!


Axel Dorr