Neid - Zufriedenheit ?




Wer neidisch ist, ist nicht zu beneiden.

Neid stürzt sich mit einer sagenhaften Gründlichkeit auf alle Bereiche des Lebens.
Der erste Mord der Menschheitsgeschichte, Kain erschlägt Abel (1. Mos.4), zeigt welche extrem negativen Kräfte der Neid freisetzt.
Es gibt wohl keine Situation, die ihm Schamröte in' s Gesicht treiben könnte.
Alles lässt er von seinen Knechten mit dem dunklen Schatten der Missgunst belegen.
Wer in diese Knechtschaft gerät, der hat alle Hände voll zu tun, wenig Freude und kaum Freunde.
Im Büro, auf der Strasse, im Bekanntenkreis, zu Hause, im Urlaub, am Strand, auf der Kinoleinwand, im TV, im Radio...,überall gibt es Opfer und der Knecht muss ran.
Wie die rumläuft, da kann man ja bis...gucken, die Frau hat der auch nur durch sein Geld, das Auto haben die nie bezahlt, die muss immer im Mittelpunkt stehen, was die für Tischmanieren haben, die investiert ihr ganzes Gehalt bestimmt nur in Kosmetik, der hat sich nur hochgedient, Arbeit ist für den ein Fremdwort, die sind ja peinlich gewöhnlich..., Sie wissen was ich meine.

Ich und Sie, jeder von uns war wohl schon mal neidisch. Das ist keine Schande, nicht schlimm, wenn es einen punktuell erwischt.
Ergreift der Neid jedoch Besitz vom Menschen, so erlischt das Licht seiner Lebensfreude. Kein Wunder bei dem harten Job.
Alles ohne Unterlass zu degradieren, das brennt innerlich aus.

Aha, oh, wunderschön, herrlich, oder gar spontane Freude, keine Chance. Jedes Ding, jeder Mensch, jede Situation bekommt einen negativen Anstrich. Das bedeutet "pinseln" ohne Ende.
Die Freude über das eigene Sein und Haben geht im Neid unter. Nichts ist gut genug, da es immer noch eine Steigerung gibt. Die Angst "zu kurz zu kommen" kann zum zweiten "Ich" werden. Spätesten an dem Punk hört der "Spaß" auf.
Das eigene Denken spiegelt sich in der Umwelt und im Handumdrehen ist der Neider von lauter Neidern umgeben, denn der Neider schließ von sich auf andere.
Schade, schade um die schöne Lebenszeit, selbst verweigerte Freundschaften und Beziehungen.
Wer diesen dunklen Pfad nicht verlässt, der endet als einsamer Griesgram, Mangelerscheinung auf zwei Beinen.

Niemand hat es nötig des Neides Knecht zu sein, denn Neid ist ein "Produkt" der Angst.
Der Angst weniger Wert zu sein als andere Menschen, nicht zu genügen. Der Angst nicht geliebt, gesehen, geschätzt und angenommen zu sein. Der Angst nicht zu bekommen, was man erwartet. Der Angst betrogen, hintergangen, ausgebremst zu werden ...
Ich glaube keiner ist ganz frei davon, aber viele Menschen sind von diesen Ängsten besessen.
Der Weg da raus, ganz einfach.
Die "Zauberworte":
Kein Mensch ist vollkommen, ich bin in Ordnung, ich bin gut, ich bin toll, ich genüge, so wie ich bin, ich bin stolz auf mich, ich bin kein armer Wicht, ich bin liebenswert, in mir ist Zufriedenheit, Dankbarkeit, ich gönne meinen Mitmenschen in Freude was sie haben und sind.
Dazu noch gesunde Bescheidenheit, die das Leben mit wunderbarer Leichtigkeit erfüllen kann, wenn sie aus dem Herzen kommt.
Bitte legen Sie sich nicht den Zwang der Bescheidenheit auf, damit schaden Sie sich nur selbst und Ihren Mitmenschen. Zwanghafte Bescheidenheit bläht den Neid auf, macht dauerhaft unzufrieden, ist Selbsbetrug und Heuchelei.

Definieren Sie Ihr Sein, Ihre Persönlichkeit nicht über Ihr Haben. Ich bin, was ich bin und nicht was ich habe!

Jeder Mensch ist von Gott gewollt, eine Schöpfung für sich. Mit wunderbaren Anlagen, Talenten, wertvoll und liebenswert. Eine Gabe an und für unsere Gemeinschaft. Einfach weil er ist und nicht weil er viel besitzt.
Dies ganz fest glauben, zulassen, genießen und die Angst löst sich auf, der Neid verschwindet, endlich frei.
In Freude, ohne Zweifel annehmen, das ich liebenswert bin, ohne etwas zu leisten, sondern einfach weil ich bin, so wie ich bin, herrlich! Aus diesem Blickwinkel wird der eigene Reichtum sichtbar. Und es kommt noch besser:
Der Arglose genießt die Geschenke des Lebens, der Neider läuft daran vorbei, auf der endlosen Suche nach dem "Besseren". Er wird dies jedoch niemals finden, weil er immer das haben muss, was er gerade nicht hat(wie eine Maus im Laufrad).


Geliebt werden, angenommen sein und Besitz haben absolut nichts miteinander zu tun, im Gegenteil.
Geben Sie dem Neid keine Chance.
Das haben Sie auch nicht nötig, weil Sie eine einmalige wunderbare Schöpfung sind.


Axel Dorr