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Alle Jahre wieder...





Wird heute ein Kind geboren, bedeutet das in den meisten Fällen große Freude für die Eltern. Innerlich bewegt und glücklich empfangen sie das Wunder des neuen Lebens.
Aber die Welt im Innersten bewegen, oder gar zum Guten verändern, vermag dieses Ereignis nicht.

Und damals, vor ca. 2016 Jahren, als Jesus Christus auf die Welt kam?
Die Zeiten waren unsicher, rau und ärmlich.
Wen interessierte da schon die Geburt eines Kindes, in einem Stall irgendwo bei Bethlehem. Maria und Josef, eine Hand voll Hirten, ein Engel das war' s. Der Rest der Welt nahm keine Notiz davon.
Der Heiland, der Erlöser, Gottes Sohn, der die Welt erretten soll, der Held auf den die Menschheit damals gewartet hat und heute scheinbar immer noch wartet, betritt als Kind unbemerkt, in ärmlichen Verhältnissen die Bühne der Welt.
Ein Stern, etwas heller als alle anderen unzähligen Sterne am Himmel, der einzige Luxus bei diesem Ereignis.
Von Gott dem Schöpfer des Himmels und der Erden hätte man ehrlich gesagt, etwas Gewaltigeres erwarten können.
Aber nein, ein Kind, ein Stall. Kein Spektakel, kein Sonderangebot kein Schnäppchen nichts zu holen.

Doch die Menschheit ist geschäftig und hat im Laufe der Jahrhunderte nachgebessert. Über mangelndes Spektakel sowie zahllose Angebote, kann sich in der Advents - und Weihnachtszeit, wohl keiner mehr beklagen.
Eigentlich hätte Gott allen Grund stolz auf die Erdenbewohner zu sein. Immerhin machte die Krone der Schöpfung die Geburt seines Sohnes auf der ganzen Welt bekannt. Putzte und putzt beständig das Ereignis im Stall von damals gehörig raus.
Nein, nicht unscheinbar, bescheiden, sondern üppig, in Fülle, wird nun jedes Jahr Weihnachten gefeiert.

Das Kind in der Krippe, droht jedoch unter all dem Glanz sowie der Festlichkeit immer mehr zu verblassen.

Lichter, Fensterschmuck, Glimmer, Engel, Sterne wohin das Auge schaut. Weihnachtliche Klänge sofort nach dem Totensonntag ohne Unterlass bis zum 27. Dezember.
Obwohl Weihnachtsgebäck ist schon in den ersten Septembertagen im Angebot. Menschentrauben im Advent unterwegs, auf der Suche, nach was auch immer.
Sehr viel Bewegung, Geschäftigkeit und Unruhe, in der eigentlich so besinnlichen, stillen Zeit.
Wer von der Allgemeinheit denkt da schon bewusst über das Kind, über Gottes Sohn nach?
Wer findet die rechte Gelassenheit, zur inneren Vorbereitung auf die Ankunft des Kindes?
Ja, wer fragt in seinem Herzen nach der Botschaft, die Gott der Menschheit mit seinem Sohn überbringen will?
Alle Jahre wieder.
Heute ist euch in der Stadt Davids, der Heiland der Retter, der Messias, der Christus, der Herr, geboren, verkündet das Lukasevangelium (Luk.2.1-2.21) feierlich.
Dem rationalen menschlichen Verstand, können diese Worte allerdings nur ein mitleidiges Lächeln abringen, denn wie soll ein Kind die Welt retten?
All der Not, dem Elend, Hunger, Gewalt, Krieg, Betrug, u. s. w. - stellt Gott das Kind entgegen.

Ein Held, geführt durch den starken Arm Gottes, begleitet von himmlischen Heerscharen, das Schwert der Gerechtigkeit schwingend, alles Böse vernichtend, wäre da wohl effektiver!?

Praktisch und rational gedacht: "Ja"

Allerdings hätte dieser Wunsch für die Menschheit fatale Folgen. Der Held mit dem Schwert der Gerechtigkeit könnte wahrscheinlich niemanden von uns verschonen.
Denn ich und kein Mensch ist gänzlich frei von Schuld, bis in den letzen Winkel seines Herzens rein.
Das Schwert der Gerechtigkeit würde über Gut und Böse richten.

Das Gute mit Gewalt durchsetzen, mehr Widerspruch in fünf Worten ist nicht möglich.

Der freie Wille des Menschen wäre dahin, die Herrschaft des Guten errichtet, Gott als Chef vom Ganzen, des Menschen Leben auf Erden am Ende ein Marionettentheater.
Genau aus dem Grund hat Gott der Menschheit Wunsch nach dem Helden, der alles Böse mit Gewalt vernichtet, erastzlos gestrichen und seinen Sohn gesandt.
Denn das Ziel der Schöpfung ist nicht die Herrschaft des / der "Guten" ( das Gute herrscht nicht), sondern dass der Mensch in Freiheit das Reich Gottes mit dem Schöpfer zusammen errichtet, in seinem Inneren, in seinem Herzen. Der Weg dahin führt allerdings einzig und alleine über das Kind, die Weihnachtsbotschaft.

Wer ein Baby betrachtet, ihm in die Augen schaut, wird im Innersten berührt von dieser sagenhaften Ausstrahlung. Mit Worten unbeschreibbar, was da an wirklicher Liebe, Herzlichkeit und Licht dem Betrachter entgegensprudelt.
Die reine, grundlose Freude des Lebens, ist so ein Winzling.
Gott zeigt mit jedem neugeborenen Kind, wie er das Geschenk des Lebens gemeint hat. Und jedes Kind, was das Licht der Welt erblickt, möchte mit ganzem Herzen von seinen Eltern als Geschenk angenommen, geliebt werden.
Einfach weil es da ist, so wie es ist.
Mit dieser Sehnsucht nach bedingungsloser Liebe, hat jeder von uns das Licht der Welt erblickt. Wir können uns vielleicht nicht mehr daran erinnern, aber es war so.
Die Arme offen, ein Leuchten in den Augen, mit ganz viel Lust auf Wärme, Geborgenheit und Annahme.
Doch die Existenz auf dieser Welt wirft schon bald ihre kleinen bis sehr großen Schatten auf die grundlose kindliche Freude, Sehnsucht und Leichtigkeit. Nicht immer, aber zu oft, begreift das Kind recht bald: So wie ich bin, bin ich nicht ganz in Ordnung, mit mir stimmt was nicht, ich genüge nicht, ich muss mich verändern, um geliebt zu werden.
Das Kind lernt in der Schule des Lebens: Angenommen und geliebt zu sein, hat etwas mit Leistung zu tun.
Es reicht nicht mehr einfach zu sein, sondern es geht darum, so zu sein wie andere es möchten. Die Eltern formen das Geschenk des Lebens nach ihrem Bilde, nach ihren Vorstellungen. Geschieht dies in Liebe ist es wunderbar.
Tun sie es unbewusst über den Liebesentzug, weil sie es selbst so erfahren mussten, leidet das Kind.
Der Liebesentzug verursacht tiefe Verletzungen, Schmerzen und all die ungeweinten Tränen sind eine bittere Kost.
Ein schlimmes Gefühl, da es die Liebe zum eigenen "Ich" im Kind zerstören kann.
Im Bestreben zu funktionieren, zu genügen, geht jedes Kind mehr oder weniger das Tauschgeschäft: Leistung gegen Liebe ein, in der Hoffnung, dass die tiefe Sehnsucht geliebt zu werden Erfüllung findet.
Das Selbstwertgefühl und die Liebe zum eigenen "Ich" haben dabei das Nachsehen, richten sich nach den Grad der Anerkennung, der Aufmerksamkeit, die man erringt. Die Grundlose Freude am Geschenk des Lebens von damals gerät in Vergessenheit.

Die Folgen: Nun geht es hauptsächlich darum, immer neue Gründe für die Freude an der eigenen Existenz zu finden / an - zu - schaffen.
Dieser Drang ist eine unerschöpfliche Goldgrube für die Konsumindustrie.

Weihnachten, die Hochzeit der Sehnsucht.
Was über das Jahr, durch den Alltag zum schweigen angehalten wurde, kommt jetzt an die Oberfläche. Gefühle sind angesagt und der ehrliche, tiefe Wunsch nach deren Erfüllung.
Eine enorme Kraft, die der besinnlichen Zeit wenig Raum zur Besinnung einräumt.
Jeder gibt sein Bestes, seine Liebe zu zeigen, um wiederum Liebe zu empfangen.
Doch wer alle Hoffnung auf Erfüllung allein in diese Zeit legt, erlebt manche herbe Enttäuschung, wenn die emsigen Vorbereitungen und das mit Bedacht gewählte Geschenk, auf beiden Seiten, nicht den gewünschten Effekt auslösen.
Liebe ist halt keine Saisonerscheinung oder gar an Festlichkeiten gebunden. Was über viele Jahre gelitten hat, lässt sich nicht schnell mal über die Feiertage reparieren.
Innere Verletzungen aus der Kindheit, bedürfen einer beständigen Heilung, sonst wird die unerfüllbare Sehnsucht, ein Fass ohne Boden, zur Triebkraft im Leben. Das Fass ohne Boden bestimmt immer mehr das eigene Handeln, im endlosen Drang nach Anerkennung. Enttäuschungen, die sich im Leben nicht vermeiden lassen, z. B. in der Partnerschaft, können dann in blanke Wut, Hass und Zerstörung entarten, oder den Menschen selbst zerbrechen.

Thomas von Aquin sagte treffend:
Die Wurzel alles Bösen in der Welt ist der Mangel an Liebe zu sich selbst.
Diese Wurzel kann kein Held der Gerechtigkeit beseitigen, denn sie ist im Innersten des Menschen. Nur dort kann sie aufgelöst werden.
Mit der Geburt von Jesus Christus möchte Gott jedem Menschen, egal welchen Alters, sagen:
Genau du bist gewollt in meiner Schöpfung, so wie du einst zur Welt kamst, als Geschenk des Lebens: Einmalig, wundervoll, schön, eine Bereicherung, voller innerer Gaben und Talente.
Du bist wert geliebt zu werden, du musst dir die Liebe nicht verdienen, denn Liebe und Leistung haben keinerlei Gemeinsamkeiten - im Gegenteil.
Du bist, was Du bist und nicht was Du schaffst.
Schenk Deinem inneren Kind Gehör, versöhne, tröste, heile es, weine die ungeweinten Tränen und lache wieder aus vollen Herzen mit ihm.
Sei gut zu dir, vergib dir und denen, die dir weh getan haben.
Dann kannst du dich befreien von der ungestillten Sehnsucht, dem Egoismus, den unbewussten Zwängen, die dich gefügig und abhängig machen.
Verfüge in der wahren Liebe, der Achtung zu dir selbst über das Geschenk des Lebens, gestatte jedoch niemanden über dich frei zu verfügen.
Nur so öffnet sich die Tür für Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt, in deinem Herzen.

Das Reich Gottes ist wie ein Senfkorn. Wird es gesät ist es klein. Fällt es auf fruchtbaren Boden wächst es schnell heran und wird größer, als all die anderen Sträucher. Der fruchtbare Boden ist des Menschen Herz, dem Gott in seinem Sohn Jesus Christus den Weg der Heilung offenbart.

Das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens, wird keine weltliche Macht/Regierung/Wunschheld für uns erringen.
Es ist im Inneren eines jeden Menschen von Gott angelegt. Weihnachten will uns an diesen verborgenen Schatz erinnern.
Ich wünsche ihnen das Gefühl der grundlose Freude und Leichtigkeit in ihrem Leben.
Das Strahlen der Seele in den Augen, so wie es einst war, über die Weihnachtszeit hinaus.


Axel Dorr