Gänseblümchen

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Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich...nicht, mit dem Gänseblümchen in der Hand, voller Hoffnung die so wichtige Liebesbestätigung zu erhalten, sind schon viele Frauen und Männer verträumt durch die Natur geschritten.
Kommt ein "Nicht" bei dem letzten kleinen Blütenblatt heraus, nun so eine Wiese ist groß und hat unzählige Gänseblümchen. Vielleicht sagt das nächste Blümchen endlich "Ja".
Ich spreche aus Erfahrung, da sehr viele Gänseblümchen von mir gerupft wurden.
Eines von vielen Beispielen, mit denen Menschen versuchen ihre Zweifel zu entkräften,
denn der Zweifel ist der "Hammer", der den Glauben an die Liebe in tausend Stücke zerlegt.
Da bleibt nichts übrig als Scherben und Verlustangst.

Leider erfüllt das Gänseblümchen sowie alle anderen "Glaubensstützen" nicht die Erwartungen der Zweifler, weil selbst das "erlösende Ja" wie ein Luftballon zerplatzt, wenn die Nadeln der Bedenken hineinstechen.
Schwierig, schwierig ist das mit der Liebe! Jeder Mensch möchte geliebt werden. Wenige aber trauen der Liebe, die ihnen begegnet, die ein anderes Wesen an sie verschenken möchte.
Es fehlt der Glaube daran, dies zu verdienen, wertvoll, liebenswert und eine Bereicherung für das Gegenüber zu sein, einfach nur so, wie man ist.
Liebe zum "Nulltarif", unmöglich! Wer von klein auf lernt, dass Liebe verdient werden muss, dem kann es nicht geheuer sein, geliebt zu werden, ohne das Erbringen der entsprechenden Gegenleistung. Eine unheilvolle Kombination, die Sehnsucht nach Liebe und der Leistungsdruck.

In ihrer Not und Verlustangst fordern die "Zweifler" täglich neue Zeichen und Bestätigungen dafür, dass sie geliebt werden, dem Partner / der Partnerin mit der erbrachten Leistung noch genügen.
Aber die Liebe lässt sich keine Zeichen abfordern. Sie ist da, wo sie ist ("hinfällt").
Die Liebe will geglaubt und angenommen sein, ohne "Wenn" und "Aber". Nur so kann sie aufblühen und wachsen. Permanente Zweifel lassen die Liebe verkümmern.
Wer ständig vom Partner aufgefordert wird seine Liebe zu beteuern, der kommt mit der Zeit arg in Bedrängnis und somit auch die Liebe. Schließlich treibt die Bedrängnis einen Keil in die Beziehung und sie zerbricht.
Die Zweifel haben gesiegt und der / die Verlassene hat seine / ihre Bestätigung:
Ich hab es ja gewusst, "Sie" / "Er" hat mich nie geliebt. Gebeutelt vom Schicksal und der Welt, die einen nicht mag, zieht man nun weiter, in der Hoffnung auf die nächste Beziehung, mit dem Leistungsdruck, der Verlustangst sowie der verletzten Sehnsucht im Handgepäck.

Wer diesen Ballast sein Eigentum nennt, baut sich, ohne es bewusst zu wollen, wieder ein Preis-Leistungsverhältnis auf, aber keine echte Partnerschaft.

Wird die erbrachte Leistung vom Gegenüber nicht mit der "erwarteten" Zuneigung honoriert, degradieren sich enttäuschte Männer zum Hampelmann oder Wüterich, Frauen zum Mauerblümchen, zur Zicke u.s.w.
Das tut auf beiden Seiten der Würde / Selbstachtung nicht gut.
Es kommt zur Aufführung von vielen kleinen und großen Dramen im Theater der Beziehungen.
Auf Dauer werden diese Veranstaltungen "unlustig"! Wer geht schon gerne über Jahre immer in das gleiche Theaterstück?

Es ist an der Zeit das "Drama" abzusetzen.

Für diese recht einfache Erkenntnis habe ich über 40 Jahre benötigt. Eine lange Zeit. Sie war aber nötig, da es gilt mit dem Herzen zu begreifen. Der Verstand kann mit Gefühlen nichts anfangen. Sie stehen dem rationalen Denken im Wege.
Nur wenn ich mich selbst von Herzen lieben kann, hat das Drama ein Ende. Dann bin ich offen und frei für die Liebe, die mir begegnet. Ich kann der Liebe glauben, weil ich sie in mir habe, mich selbst liebe.
Dieser inneren Erleuchtung kann der Verstand nichts verständliches abringen.

Die Liebe ist nicht das Gut, das es zu erkämpfen gilt.
Kein Halten, kein Besitzen, sie ist einfach da, in mir. Sei es Freundschaft, Partnerschaft oder dem Mitmenschen gegenüber, nur so kann die Liebe auf Liebe treffen, vergnügt genießen, was ist, ohne Verlustangst, Leistungsdruck und der Angst vor Verletzungen.
Sich selbst lieben, bedeutet aus vollem Herzen anzuerkennen: Ich bin gewollt, auch wenn meine Eltern mich vielleicht nicht wollten. Ich bin da, mit all meinen Gaben, Talenten, inneren Schätzen, meiner Schönheit, Ecken, Kanten und Fehlern.
Ich muss mir keinen Platz erkämpfen, ich bin!
Ich werde mich nicht verbiegen, um anderen Menschen zu gefallen, es ihnen recht zu machen.
Ich möchte mit Liebe an meinen Ecken, Kanten und Fehlern arbeiten, um mit mir im Frieden zu leben, denn nur so kann ich mit anderen Menschen wirklichen Frieden haben.

Ich bin wertvoll, einmalig, eine Bereicherung für mein Gegenüber. In meinem Herzen ist eine Wohnung für die Liebe, die mir ein Wesen schenken möchte. Dort kann sie sich einrichten so lange sie bleiben mag. Und sollte sie wieder gehen, dann werde ich Abschied nehmen, in Dankbarkeit für all die Geschenke, die sie mir überlassen hat.
So ein Abschied ist traurig, doch kein Verlust, denn ich wurde reich beschenkt.

Groß, stark, cool, dynamisch, kämpferisch, intelligent, wohlhabend, gut drauf..., sind im gesunden Maße erstrebenswerte Persönlichkeitsanteile, aber kein zu Hause für die Liebe.
Wer sich nicht von dem Muster, Liebe durch Leistung zu erwerben trennt, der wird sein Leben lang im Kreis laufen, bewegt durch die unerfüllbare Hoffnung endlich mal wirklich geliebt zu werden.

Diesen Weg verlassen, dass ist nicht einfach. Immerhin baut unsere Geselschaft auf der Leistung des Menschen und nicht auf seiner Liebe auf.

So gibt es im täglichen Leben immer neue Gründe dem trügerischen Muster weiter zu folgen.
Jeder kann selbst entscheiden, ob er der Liebe wirklich begegnen möchte und wo er sie sucht.
Jeder wird auch das finden, was er sucht.

Für mich ist es die Liebe Gottes, die mir in einem Menschen, im Geist oder durch seine Engel begegnet, mich berührt.
Die sagt: Hier bin ich, ich möchte mit, in und bei dir sein, lass uns zusammen ein Stück gehen.
Mein Beweggrund mich Zentimeter für Zentimeter selbst lieben zu lernen, um so der Liebe in mir eine Wohnung zu bereiten.
1,80 m steht als Größenangabe in meinem Ausweis. Ich denke 60 cm liebe ich von Herzen. Bleiben noch 120 cm, das macht aber nichts, denn jeder weitere Zentimeter ist Geschenk und große Freude für mich.

Thomas von Aquin schrieb:

Die Wurzel alles Bösen
in der Welt
ist der Mangel an
Liebe zu sich selbst.

Ich wünsche Ihnen die Freiheit, die aus der Liebe kommt.


Axel Dorr